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75 Jahre Kriegsende sollte uns Mahnung sein, dass unser friedliches Miteinander keine Selbstverständlichkeit ist!

Vertreibung, Mord, Bombenhagel, Zerstörung, Verfolgung und Pogrome aufgrund ethnischer Herkunft, sexueller oder religiöser Orientierung: Auch 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges erleben wir diese schrecklichen Verbrechen in vielen Teilen der Erde.

Am 8. Mai 1945 ging mit der Kapitulation der Nazis der Zweite Weltkrieg zu Ende, der, von deutschem Boden ausgehend, Europa in Schutt und Asche gelegt hatte und viele Teile der Welt mit Mord und Totschlag überzog. Es war die Allianz der vier Großmächte, die Deutschlands Terror in Europa ein Ende gesetzt hat. Das Wunder der europäischen Geschichte geschah wenige Jahre danach, als die ehemaligen Kriegsgegner der Bundesrepublik die Hände reichten: Grundstein für die europäische Einigung, die dem Kontinent eine beispiellose Zeit des weitgehenden Friedens gebracht hat, die bis heute andauert. Daraus sind bis heute zwei Lehren zu ziehen:

Erstens: Wehret den Anfängen von Ausgrenzung, Menschenhass und Kriegstreiberei. So ist auch niemand vor geistigen Verführern gefeit, die mit Hass und Hetze die Welt ins Unglück stürzen. Das sind wir den Opfern des Zweiten Weltkriegs und des Faschismus schuldig, damit sich nie wieder solch eine Tragödie zuträgt. Niemals wieder darf es dazu kommen. Nie wieder Faschismus!

Zweitens: Es ist der Zusammenhalt zwischen Menschen und die Solidarität und Freundschaft zwischen Völkern, die Frieden stiften selbst zwischen angeblichen „Erbfeinden“. Wer wüsste besser als wir Saarländerinnen und Saarländer, welch großer Wert die deutsch-französische Freundschaft für uns ist. Ressentiments, Hass und Gewalt gegenüber anderen Völkern und die systematische Ausgrenzung von Menschen sind niemals Teil irgendeiner Lösung, sondern der Weg in Isolationismus und letztlich Krieg.

Wir haben in den Jahrzehnten nach Kriegsende 1945 gelernt, wie wichtig eine wehrhafte Demokratie ist, um Freiheit und Frieden zu bewahren. Zuletzt ist es uns aber auch wieder bewusst geworden, wie verletzlich dieses System sein kann, wenn wir nicht gemeinsam für Toleranz und Weltoffenheit einstehen. Geistigen Brandstiftern in unseren Parlamenten, die Hass sähen, aber keine Lösungen bieten, müssen wir mit aller Entschiedenheit entgegentreten.

Uns Saarländerinnen und Saarländern mit unserer wechselhaften Geschichte ist das in die Wiege gelegt worden: als Grenzgänger, die eigentlich seit vielen Jahrzehnten - lange vor dem Schengener Abkommen über grenzenlosen Waren- und Personenverkehr in der EU - überhaupt keine Schranken mehr zwischen Frankreich und Luxemburg kennen. Im Herzen eines friedliebenden Europas, das einstige dumpfe Feindschaften überwunden hat. 75 Jahre Kriegsende sollte uns Mahnung sein, dass unser friedliches Miteinander keine Selbstverständlichkeit ist, sondern jeden Tag aufs Neue unsere Unterstützung braucht.

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